*** Zu Eis erstarrt (Eisblüte) ***

Dort steht sie
und das Grausen hält sie fest umschlungen,
breitet sich aus
in kleinste Winkel ihrer Seele,
Angst und Schrecken
holen sie und die Schatten.

Dort steht sie
mit einer Haut - weiß wie Schnee,
mit Augen - glitzernd wie kalte Sterne,
einem Mund - nur noch ein Strich,
mit Nägeln - schwarz wie die Nacht,
mit Füssen - blutend von Scherben,
mit Haaren - zerzaust vom Wind der Einsamkeit.

Ihr Herz zersprungen
in tausende Splitter -
so steht sie dort
und schaut kalt nach vorn.


Doch ein Ruf aus der Ferne
lässt sie leicht schwanken,
wissend im Inneren,
dort ist Jener,
wenn auch weit weg,
welcher sie mag
und welchen sie liebt.
Sie hört ihn nur leise
und nur manchmal.
Doch auch dann,
wenn die Not am Größten,
hört er ihre Seelenqualen
und sie spürt seine warmen Strahlen.

© 19.10/22.10.2001 by Flämmchen